Mehr Wohlbefinden mit einer traditionellen Fango-Packung
Das Wort Fango stammt ursprünglich aus dem Italienischen und bedeutet dort in etwa heilender Schlamm. Bei vielen Erkrankungen kann eine Wärmetherapie für Linderung sorgen. Von daher werden schon seit vielen Jahrzehnten Fango-Packungen angeboten. Wenn Sie sich für eine solche Behandlungsmethode näher interessieren, dann sollten Sie den nachfolgenden Ratgeber lesen.
Wie erfolgt eigentlich eine Fango-Behandlung?
Eine Fango-Packung wird zur therapeutischen Behandlung auf etwa 60 bis 70 Grad erhitzt. Es handelt sich zunächst um eine feste und kalte Masse, die nach der Erhitzung mit Feuchtigkeit (Wasser) versetzt wird. Diese wird dann bei etwa 50 Grad auf die zu behandelnden Stellen gelegt. Hierzu wird der Heilschlamm in Tücher oder Folien gewickelt, welche wiederum auf die Haut aufgelegt werden.
Eine solche Wärmebehandlung dauert zwischen 20 und 40 Minuten. In dieser Zeit entfaltet sich die wohltuende Wärme und der Patient verspürt eine angenehme Entspannung. Vorteilhaft ist, dass die Wärmestrahlung der Fango-Packung nicht nur an die Hautoberfläche abgegeben wird, sondern auch tiefer in die Haut eindringen kann. Somit ist gewährleistet, dass die heilsamen Inhaltsstoffe der Erde sich gut im Körper ausbreiten kann. Viele Fango-Packungen besitzen einen Anteil an Algensubstanzen. Diese regen im Körper die Produktion von schmerzstillenden Stoffen an.
Nach der Fango-Packung-Behandlung lässt sich die Heilerde problemlos mit warmen Wasser abspülen. Gönnen Sie sich nach jeder Behandlung ausreichend Ruhe, wobei hierdurch die heilende Wirkung auf den Körper noch lange nachwirkt. Für eine optimale Heilwirkung wird danach noch eine Massage oder eine Bewegungstherapie empfohlen.
Wofür eignet sich eine Fango-Packung besonders gut?
Fango-Packungen bestehen heute aus einem besonderen Mineralschlamm, der aus Vulkanerde hergestellt wird. Eingesetzt wird dieser für eine wohltuende Wärmebehandlung bei folgenden Erkrankungen:
- bei rheumatischen Beschwerden,
- bei Ischiasbeschwerden,
- bei Muskelverspannungen,
- bei Hautkrankheiten,
- bei Neuralgien,
- bei Erkrankungen des Bewegungsapparates und
- bei gynäkologischen Beschwerden.
Eine solche Wärmetherapie kann entweder in Form von Bädern, mithilfe von Umschlägen oder als Fango-Packung angewandt werden. Besonders effizient ist eine Behandlung in Verbindung mit einer Massage oder mit einer Bewegungstherapie. Die Fango-Packung ist besonders beliebt, da diese die Durchblutung fördert, das Immunsystem stärkt und den Stoffwechsel anregt. Muskel- und Gelenkschmerzen lassen sich hiermit effizient lindern.
Die Verwendung von Fango-Paraffin
In vielen Kliniken und auch Wellness-Hotels wird anstelle einer herkömmlichen Fango-Packung sogenanntes Fango-Paraffin eingesetzt. Hierbei wird das herkömmliche Fangosubstrat aus Vulkangestein nochmals gemahlen und mit Paraffin angereichert. Erkennbar ist dies an der eher wachsähnlichen Konsistenz.
Auch diese Art Fango kann erhitzt werden, wobei es sich verflüssigt. Diese Fango-Packung wird in Plattenform angeboten. Die gegossenen Platten werden heiß auf die betroffenen Körperstellen aufgelegt. Interessant ist, dass diese Platten nach jeder Behandlung erneut verwendet werden können. Sie sind in Folie eingeschlossen und behalten nach ihrer Abkühlung ihre formbare und weiche Konsistenz. Natürlich werden diese Platten im Wellnesshotel oder in der Klinik ausreichend sterilisiert. Eine solche Platte kann bis zu 40 Mal wiederverwendet werden.
Was ist eine Schlammkur?
Bei einer Schlammkur handelt es sich zunächst um eine traditionelle Fango-Packung. Nach dieser Anwendung folgt ein erholsames Bad in einem Thermalwasser-Becken. Danach folgt die Ruhephase, bei der der Patient ausgiebig schwitzt. Diese wird auch als Reaktionsphase bezeichnet. Zum Schluss folgt noch eine Massage, bei der die Muskeln und Nervenbahnen richtig entspannen können.
Wie hilfreich ist eine Fango-Packung?
Bei einer Wärmebehandlung mit einer Fango-Packung werden die betroffenen Körperstellen gezielt angesprochen. Da sich die Wärme schnell im Körper ausbreitet, fangen die Patienten an zu schwitzen. Hierbei erweitern sich auch die Gefäße und das Gewebe wird besonders gut durchblutet. Neben einer Stoffwechselanregung wird auch die Nährstoffversorgung angeregt. Dabei erhöht sich automatisch auch die Zellaktivität und der gesamte Körperorganismus wird gestärkt. Fango-Packungen werden häufig im Bereich des Rückens eingesetzt. Sie sind die ideale Ergänzung für eine nachfolgende Massage.
Sind auch Risiken bei einer Fango-Behandlung bekannt?
So wohltuend heiße Fango-Packungen auch sind, Sie sollten natürlich auch die Risiken kennen lernen. Bei akuten Entzündungen oder Verletzungen sowie bei Durchblutungsstörungen der Haut, bei Infekten oder fieberhaften Erkrankungen oder bei Ödemen sollten Sie keine Fango-Therapie anwenden. Ebenso ist es wichtig, sich mit dem behandelnden Arzt abzusprechen, wenn Sie zum Beispiel an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung oder Venenerkrankung leiden. In diesem Fall wird von einer Fango-Packung bzw. Wärmebehandlung abgeraten.
Wer übernimmt eigentlich die Kosten für eine professionelle Fango-Behandlung?
Setzen Sie sich vor einer jeden Behandlung mit Ihrer Krankenkasse in Verbindung und klären dort ab, ob die Behandlungskosten übernommen werden. Dies gilt sowohl für Privatversicherte über eine private Krankenversicherung sowie für gesetzlich Versicherte.
Die Geschichte der Fango-Packung
Seit Jahrhunderten wird die Wirkung von warmen Schlick, Schlamm und Heilerde von den unterschiedlichsten Kulturen genutzt. Während in der Anfangszeit die Heilerde direkt auf die Haut aufgetragen wurde, gibt es heute viele Fertigpackungen, die Sie nur noch erhitzen müssen. Bekannt wurde die Fango-Behandlung insbesondere in den zahlreichen Kuranstalten und Heilbädern. Hierzulande waren zu Beginn des 20. Jahrhunderts Fango-Anwendungen sehr beliebt. Moderne Fertigpackungen können Sie beispielsweise auch mehrmals verwenden.
Eine Fango-Packung können Sie selbst in fertiger Form verwenden oder über eine Wellness-Behandlung. Diese Wärmetherapie wird für vielerlei Beschwerden erfolgreich eingesetzt. Schmerzen können hierdurch gelindert werden, wobei die meisten Patienten Fango bei rheumatischen Beschwerden einsetzen. Erkundigen Sie sich vorab bei Ihrer Krankenkasse, ob die Behandlungskosten ggf. übernommen werden.
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