Petticoats – beliebte Mode aus den 50ern

Petticoat

Die schwingenden Petticoats gehören unverwechselbar zur Musik der 50er und 60er Jahre. In dieser Zeit hatten sie ihre Blütezeit. Interessant ist, dass es diesen Modestil bereits im 16. Jahrhundert gab, aber erst durch den Modedesigner Christian Dior zu großer Beliebtheit wurde. Nach wie vor sind Petticoat-Kleider mit dem Rock´n-Roll-Zeitalter verbunden. Erfahren Sie hier, was diesen Modestil so einzigartig macht.

Was ist eigentlich ein Petticoat?

Das Wort Petticoat setzt sich aus dem Französischen für klein und aus dem Englischen für Umhang zusammen. Dabei handelt es sich um einen weiten, bauschigen Unterrock, der aus versteiften Perlon- oder Nylontextil besteht. Dieser ist mit Rüschen und Spitzen verziert. In den 50er Jahren wurden Petticoats unter weiten und langen Rücken getragen, wobei diese die Taille besonders unterstützt haben. Petticoats bestehen im Grunde aus einem Sattel, also der obersten in Hüfthöhe befindlichen schmaleren Stufe sowie dem darunter liegenden mehrteiligen und ausfallenden Petticoat-Teil. Mehrere Lagen Tüll unterstützen hierbei die weite Auslegung des Kleidungsstücks.

Die Geschichte des Petticoats

Zur formenden Unterstützung weiter Röcke wurden die ersten Petticoats bereits im 16. Jahrhundert entwickelt. Um 1840 wurde der Reifrock mit der Bezeichnung Krinoline entworfen. Dieser bestand aus einem Reifen aus Holz oder Federstahl, wobei der Unterrock auseinander gespreizt wurde. Erst 1947 entwarf der französische Modedesigner Christian Dior den New-Look-Petticoat, der auch als Ligne Corolle bekannt wurde. Dieses Kleidungsstück beeinflusste die Modewelt der 50er und 60er Jahre. Zu jener Zeit waren abfallende Schultern, schmale Taillen und runde Hüften maßgeblich für die Damenmode.

Um 1954 wurde der Petticoat durch die neue Musikrichtung Rock´n-Roll wieder populär. Die weiten Röcke eigneten sich hervorragend für schnelle Tanzbewegungen. Selbst in der nachfolgende Phase des Twist-Tanzes durfte der Petticoat nicht fehlen. Dieser wurde erst um 1066 durch die Minimode abgelöst.

Auch heute noch ist der Petticoat nicht ganz verschwunden. Nach wie vor finden Rock´n-Rolle-Veranstaltungen mit diesem Kleidungsstück statt. Aber auch beim Square-Dance darf der Petticoat nicht fehlen. Selbst beim Karneval sieht man bei den Tanzmariechen den traditionellen Petticoat. Aber auch als Brautmoden-Accessoire wird vielfach dieser wieder eingesetzt.

Hat der Petticoat auch heute noch Zukunft?

Wie auch viele andere Modetrends erfreut sich der Petticoat wieder großer Beliebtheit. Etliche Modedesigner haben diesen wieder neu entdeckt und das Kleidungsstück in das 21. Jahrhundert portiert. En vogue sind heute viele Frauen, die sich gerne in die weiten Tellerröcke kleiden. Passend hierzu gibt es breite Gürtel. Wer es besonders stilecht mag, der nutzt den klassischen Lidstrich, roten Lippenstift und eine Hochsteckfrisur. Der Look der 50er Jahre wird perfekt, wenn noch eine Sonnenbrille ins Haar gesteckt wird.

Nach aktuellem Modetrend sind Petticoats in den Farben Schwarz-Weiß angesagt. Ebenso greifen viele Frauen auf leuchtende Farben, wie zum Beispiel Gelb, Rosa oder Rot zurück. Die Romantikerinnen unter den Petticoat-Trägerinnen bevorzugen lieber einen Blumen-Style.

Es werden besonders leichte Stoffe, wie Satin, Seide, Chiffon und Jersey bevorzugt, die die feminine Seite der modernen Frau besonders betonen. Hierbei umspielen die gewaltigen, wallenden Röcke gekonnt das Knie. Die in Falten gelegten Röcke können durchaus auch als Mini getragen werden. Petticoats unterstützen hierbei ideal die Formgebung. Damit die Weiblichkeit noch besser unterstrichen wird, sollten körperbetonte Oberteile verwendet werden.

Welcher Petticoat ist der Richtige?

Auf den ersten Blick ist es nicht einfach, den richtigen Petticoat zu finden. Sehr beliebt ist der weite und bauchige Unterrock, der aus mehreren Textillagen besteht und durchaus unten hervorblicken darf. Darüber hinaus gibt es aber auch einlagige Petticoats.

Wie zuvor erwähnt, sorgen mehrlagige Petticoats für mehr Fülle. Hierbei handelt es sich im Grunde um mehrere aufeinanderliegende Röcke, die zugleich aus mehreren Rüschenstufen bestehen. Jede Stufe ist mehr oder weniger gerüscht. Neben den verschiedenen Rüschenstufen richtet sich das Volumen auch an die jeweilige Appretur des Textils.

Besonders stark appretiert sind Tüll oder Organza. Diese bringen enorm viel Volumen. Einige Hersteller verwenden weichen Chiffon. Dieser hat nur wenig Stand, bewegt sich aber beim Tanzen umso besser. Kurzum kann nicht gesagt werden, welches das beste Material für einen Petticoat ist. Es kommt immer auf den Verwendungszweck an.

Der vorgenannte Organza ist besonders griffig und garantiert in jeder Situation einen guten Stand. Diese Petticoats schwingen beim Tanzen schön mit. Wesentlich weicher sind die Modelle aus Chiffon. Wie zuvor erwähnt, haben diese aber nicht einen so hohen Stand. Sie erreichen ihr Volumen nur durch die Fülle des mehrlagigen Materials. Die leichten Stoffe werden gerne auch von Kindern getragen. Das bekannteste Petticoat-Material ist jedoch Tüll. Dieses wurde schon in den 50ern verwendet. Ein Kennzeichen von Tüll ist das leichte Knistern bei jeder Bewegung.

Die Länge eines Petticoats richtet sich ebenfalls nach dem Anlass und dem persönlichen Geschmack. Wunderschön sieht dieser aus, wenn darüber ein weiter Tellerrock getragen wird. Dieser sollte mit einem Stretchgürtel gehalten werden. Entweder ist der Petticoat in diesem Fall genauso lang wie der Rock oder sogar noch etwas länger. Dadurch kann er etwas hervorblicken.

Wichtig ist, dass der über dem Petticoat getragene Rock wesentlich weiter ist. Nur so kann der Petticoat so richtig gut schwingen.

Der aus den 50er Jahren bekannte Petticoat erfreut sich auch in heutiger Zeit wieder große Beliebtheit. Er lässt sich mit moderner Mode gut kombinieren. Durchaus gibt es zahlreiche Frauen, die den Look der 50er und 60er Jahre nachempfinden möchten. Frauen sollten durchaus einmal einen Petticoat probieren. Sie werden überrascht sein, wie schnell sie sich damit in eine Diva verwandeln können. Es fehlen nur noch das Make-Up, die Hochsteckfrisur und hohe Schuhe.

About

No Comments

Leave a Comment