Zwiebeln ist weitaus mehr als nur eine Gewürzpflanze

Drei Zwiebeln

Unsere Küchen- bzw. Speisezwiebel wird gerne als Zutat für leckere Speisen genutzt. Sie gibt erst den richtigen Geschmack. Dabei lässt sie sich problemlos in Scheiben schneiden oder kleinhacken. Sie haben einen starken Geruch und führen leider auch zur Tränenbildung. Darüber hinaus sind Zwiebeln aber auch für ihre gesundheitliche Wirkung bekannt. Diese Heilpflanze wird in der Medizin zu unterschiedlichen Zwecken eingesetzt.

Die Geschichte der Zwiebeln

Zwiebeln gibt es schon sehr lange. Sie gehört zu den ältesten Kulturpflanzen der Menschen. Interessant ist, dass diese Lauchart seit mehr als 5.000 Jahren weltweit angebaut wird. In ägyptischen Gräbern wurden Zwiebeln als Beigabe gefunden. Sie dient aber auch der Opferbeigabe und wurde sogar als Zahlungsmittel genutzt. Traditionell gehören die Zwiebeln als Speise für die Armen. Bei den alten Römern galt die Zwiebel als Grundnahrungsmittel. Sie wurde von den römischen Streitkräften einst nach Mitteleuropa gebracht.

Zwiebeln sind auf jeder Speisetafel zu finden und gehören somit zu den am weit verbreitetsten Gemüsepflanzen. Aber auch zu medizinischen Zwecken wird die Pflanze eingesetzt. Im Mittelalter nutzten die Ärzte den Sud dieser Pflanze als Desinfektionsmittel. Damit wurden angeblich die Pest und Cholera bekämpft. Interessant ist, dass viele darin auch ein Lebenselixier sahen, welches die Körperkraft und Ausdauer stärkte.

Seit dem 15. Jahrhundert bauten insbesondere die Niederländer Zwiebeln an. Sie züchteten verschiedene Kreuzungen, die sich in Form, Geschmack und Farbe unterschieden. Heute gehört die Zwiebel zu den Gewürz- und Heilpflanzen. Sie ist ein echtes Lauchgewächs, wobei nicht die Blätter und Blüten, sondern ausschließlich die Knolle von Bedeutung ist. Darin enthalten sind schwefelhaltige Aminosäuren, aber auch Lauch- und Senföl.

Insbesondere das Senföl ist bei der Zubereitung von Zwiebeln recht unangenehm. Es führt meist zu einer verstärkten Tränenbildung. Die Aminosäuren dienen als Desinfektionsmittel. Sie verhindern ein Wachstum von Pilzen und Bakterien. Darüber hinaus sind Zwiebeln reich an Vitaminen, Kieselsäure, Carotin, Fluor, Eisen, Calcium, Phosphor, Kalium sowie Glukokinine.

Zwiebeln weisen eine ähnliche Wirkung wie das Hormon Insulin auf. Das Glukokinin wandelt den Blutzuckergehalt in Energie um. Es kommt im Verdauungssystem vereinzelt zu einer Reizwirkung.

Warum sind Zwiebeln eigentlich gesund?

Zwiebeln enthalten wichtige Vitamine, wie zum Beispiel Vitamin C und B. Gerade Vitamin C ist bekannt dafür, dass es das Immunsystem stärkt. Sogar Vitamin A ist in einer Zwiebel enthalten. Jedoch sitzt dies in der grünen Schale der Zwiebel. Damit kann zum Beispiel der Blutzuckerspiegel gesenkt werden.

Wissenschaftlich nachgewiesen ist, dass rohe Zwiebeln gutes Cholesterin bilden können. Dies wirkt sich positiv auf ein gesundes Herz aus. Die schwefelhaltigen Inhaltsstoffe der Zwiebeln verhindern das Eindringen der schädigenden, freien Radikale, welche ansonsten durch die Zellwand des Herzens gelangen. Zwiebeln sind damit ein guter Schutz vor einem Herzinfarkt oder gar Schlaganfall.

Zahlreiche Stoffe der Zwiebel sind geeignet, Gefäßerkrankungen oder sogar Tumorerkrankungen zu mildern. Die Wirkung ist etwas schwächer als beim Knoblauch. Hierbei handelt es sich um blutverdünnende Stoffe, wie Allicin und Ajoen. Diese wirken ähnlich wie die bekannte Actylsalycilsäure. Zwiebeln wirken im Essen richtig körperentgiftend.

Zwiebeln gegen Erkältungskrankheiten

Der Zwiebelsirup ist ein altes Hausmittel, welches gegen Husten, Heiserkeit und Bronchitis eingesetzt wird. Dabei müssen die Zwiebeln in Ringe geschnitten und mit braunem Zucker versetzt werden. Nach einer Einwirkzeit von 12 Stunden bildet sich hieraus ein schleimlösender Hustensaft, der löffelweise mehrmals am Tag eingenommen wird. Der Sirup wirkt zudem antibakteriell.

Eine Alternative ist es, wenn eine weiße oder gelbe Zwiebel geschält, halbiert und danach kleingehackt wird. Die Zwiebelstückchen werden nun mit einem Löffel Honig in eine Tasse gegeben. Nach einer Einwirkzeit von 2 Stunden entwickelt sich hieraus ein dickflüssiger Zwiebelsaft. Auch dieser Saft hilft bei Erkältungskrankheiten.

Zwiebeln zu Tee verarbeiten

Weniger bekannt ist der sogenannte Zwiebeltee. Dabei werden nur die Schalen der gelben oder roten Zwiebel verwendet. Hieraus entsteht ein dunkler Sud. Die Schalen werden in heißem Wasser etwa 10 Minuten gekocht. Je nach Hitzeentwicklung kann der Geschmack sanft oder kräftiger ausfallen. Dieser Tee sollte ebenfalls bei einer Erkältung getrunken werden.

Die Zwiebel in einen Beutel legen

Zwiebeln entfalten ätherische Öle, die desinfizierend wirken. Selbst der starke Geruch sorgt meist schon für eine bakterienfreie Atemluft. Auch wenn es etwas an Eingewöhnung bedarf, sorgen diese Öle für eine Beruhigung der Atemwege.

Am besten wird dabei eine Zwiebel in 2 Hälften geschnitten. Eine der Hälften kann vorsichtig in ein Tuch aus Baumwolle gewickelt werden. Ein Küchentuch eignet sich ideal. Dieses wird zum Beispiel im Schlafzimmer aufgehängt. Dabei entfaltet sich die beruhigende Wirkung der Öle im gesamten Raum.

Die universell einsetzbare Heilpflanze

Nicht nur auf dem Mettbrötchen macht die Zwiebel eine gute Figur. Sie wurde beispielsweise 2015 zur Heilpflanze des Jahres gekürt. Hierbei wurden ihre antibakterielle Wirkung sowie die Regulierung von Blutzucker, Blutdruck und Blutfett hervorgehoben. Als Heilpflanze bietet sie viele antioxidativen Schwefelverbindungen. Nicht unerwähnt bleiben soll, dass Zwiebeln auch sehr gut gegen Blutergüsse, offene Wunden und Insektenstiche helfen. Zwiebeln sind universell einsetzbar.

Nicht nur als Speisegewürz dienen Zwiebeln, sondern unter anderem auch als Heilpflanze. Dank ihrer zahlreichen Inhaltsstoffe lassen sich viele körperliche Beschwerden lindern. Aus der Knolle kann ein Sirup, Sud oder Tee zubereitet werden, der ideal gegen Erkältungskrankheiten wirkt. Dabei lassen sich diese Heilmittel ohne großen Aufwand auch daheim herstellen. Die ätherischen Öle kommen beispielsweise in Form eines Zwiebelbeutels sehr gut zur Geltung.

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